Über 95 Prozent aller Diabetiker sind vom Diabetes Typ 2 betroffen. Meist tritt diese Form der Zuckerkrankheit erst ab dem mittleren Lebensalter auf, doch auch Kinder und Jugendliche sind zunehmend betroffen. Als Hauptursachen für diese Entwicklung nennt Dr. med. Gerhard Klausmann, Diabetologe aus Aschaffenburg, den westlichen Lebensstil mit überwiegend sitzender Beschäftigung, wenig Bewegung und üppigem, kalorienreichem Essen: „Wobei wahrscheinlich der Bewegungsmangel der ausschlaggebende Grund ist“, meint der Experte. So ergab kürzlich eine Analyse, dass tägliches langes Sitzen das Risiko für einen Typ-2-Diabetes stark erhöhen kann.
Verdacht frühzeitig abklären
Da ein Typ-2-Diabetes häufig schleichend beginnt und sich anfangs meist durch unspezifische Symptome wie zum Beispiel Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder ein verstärktes Durstgefühl äußert, wird die Krankheit oft erst spät entdeckt. Das kann gefährlich sein, weil ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel Organe und Blutgefäße schädigen und zu schweren Folgeerkrankungen führen kann. Einen Diabetesverdacht sollte man deshalb immer abklären lassen, denn eine frühzeitige Behandlung kann den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen und Folgeschäden reduzieren. Bei einer medikamentösen Therapie wird dabei in der Regel zunächst Metformin verordnet. Wenn dies nicht vertragen wird, nicht eingenommen werden darf oder nicht ausreicht, kommen andere Wirkstoffe zum Einsatz: „Als Alternative oder Kombinationsmöglichkeit bieten sich zum Beispiel DPP-4-Hemmer an, die in Studien ein niedriges Risiko für Unterzuckerungen gezeigt haben und gewichtsneutral waren“, so Dr. Klausmann.
Den Lebensstil ändern
Wichtiger Bestandteil der Therapie ist für Typ-2-Diabetiker eine Änderung des Lebensstils – hin zu einer gesunden Ernährung und regelmäßigen Bewegung. Rezepte und Tipps dazu gibt es unter diabetes-behandeln.de. Möglichst dreimal pro Woche sollte man aktiv werden, am besten sind Ausdauersportarten wie Wandern, Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren. (djd).
Diabetes und die Folgen Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte infolge von Diabetes können Blutgefäße und Organe schädigen. Vor allem schlecht eingestellte Diabetiker können betroffen sein von: – Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) – Augenerkrankungen (diabetische Retinopathie) – Nierenschäden (diabetische Nephropathie) – diabetischem Fuß mit unter Umständen schlecht heilenden und entzündeten Wunden, die bis zur Amputation des Fußes führen können – Nervenschädigungen (diabetische Neuropathie), zum Beispiel mit Taubheit, Schmerzen und Schwäche in den Extremitäten(djd).
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