Wenn auf Korsika im Frühling die Macchia aufblüht, die Küste im Farbenspiel von Ginster, Mimosen und Zitrusfrüchten leuchtet und das Meer tiefblau glitzert, treffen sich Menschen, die mehr suchen als Urlaub. Sie kommen zum Fastenwandern – um Körper und Geist bewusst zu entlasten, Ballast abzugeben und neue Energie zu tanken. Unter der Leitung von André Restau, seit über 25 Jahren Fastenwanderleiter, Coach und Begleiter, verbinden sie den bewussten Verzicht mit täglichen Wanderungen, Bewegung an der frischen Luft und dem Erlebnis von Natur und Gemeinschaft.
Der Beginn – ungewohnt und heilsam
In der Résidence Beau Rivage am Golf von Ajaccio versammelt sich eine Gruppe von elf Teilnehmern. Der Auftakt wirkt ungewöhnlich: ein Glas frisches Quellwasser mit Glaubersalz, serviert wie ein Festmahl. Am Morgen danach ein erster Kräutertee – schlicht, klar, bewusst.
Jeder hier weiß, worauf er sich eingelassen hat: Verzicht auf feste Nahrung, Genussmittel und Gewohnheiten – für eine Woche oder länger. Stattdessen gibt es Wasser, Tee, Gemüsebrühe, frische Säfte. Schon nach wenigen Tagen verschwindet das Hungergefühl. Leichtigkeit tritt an seine Stelle.
Fasten – eine alte Kulturpraxis
Fasten ist kein Trend, sondern so alt wie unsere Kulturgeschichte. Früher war es am Ende des Winters üblich – aus religiösen Gründen oder weil die Vorräte zur Neige gingen. Heute sind die Gründe andere: zu viel – zu viel Stress, zu viel Gewicht, zu viele Gifte, zu viel Zucker, zu viele Belastungen.
Beim Fasten wird dieses „Zuviel“ bewusst reduziert. Der Körper lebt für einige Tage oder Wochen aus seinen eigenen Vorräten, der Geist kommt zur Ruhe. Das hat schon der Arzt Otto Buchinger erkannt, der diese Methode in den 1920er Jahren populär machte.
Menschen und ihre Motive
Die Gründe, nach Korsika zu reisen, sind so verschieden wie die Teilnehmer selbst:
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Ein Handwerksmeister nutzt eine Flaute im Betrieb, um Kraft zu schöpfen.
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Eine 68-Jährige fastet seit Jahren regelmäßig und schätzt die Wirkung auf ihre Haut.
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Eine Frau möchte nach dem Rauchstopp die zugenommenen Kilos wieder loswerden.
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Andere suchen Abstand vom Alltag, Klarheit oder einfach eine Auszeit.
„Zuhause ist es viel schwerer – hier versteht jeder, warum ich Ruhe brauche“, erzählt Sigrun Beck, Chefsekretärin aus Frankfurt.
Bewegung als Schlüssel
Fasten allein wäre unvollständig. Deshalb setzt André Restau auf die Verbindung mit Bewegung:
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Morgens: leichte Gymnastik an der frischen Luft.
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Vormittags: Wanderungen von 10 bis 15 Kilometern entlang der Küste.
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Nachmittags: Zeit für Schwimmen, Qi Gong, Atemübungen, Boule oder einfach Stille.
Bewegung hält Kreislauf und Muskeln aktiv, sorgt für Sauerstoff im Blut und macht das Fasten leichter. „Ohne Bewegung verliert der Körper Kraft, mit Bewegung gewinnt er Energie“, so Restau.
Kleine Rituale, große Wirkung
Mittags gibt es frisch gepressten Saft – intensiver im Geschmack als jedes Festmahl. Trinkpausen an Quellen, Ausblicke über die Küste, die Erkenntnis, mit wenig auszukommen. „Ich habe hier gelernt, wie wenig man braucht, um glücklich zu sein“, sagt Claudia aus Überlingen.
Fastenbrechen – der behutsame Abschluss
Genauso wichtig wie das Fasten selbst ist das Fastenbrechen. Auf Korsika wird es zelebriert – mit einem Bratapfel, liebevoll zubereitet. Danach folgt die Aufbauphase, in der feste Nahrung langsam wieder eingeführt wird. „Jeder Dumme kann fasten, aber nur ein Weiser kann das Fasten richtig abbrechen“, sagte schon George Bernhard Shaw.
Varianten des Fastens
Auf Korsika wird typgerechtes Fasten angeboten:
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Fasten nach Buchinger (Saft und Brühe)
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Früchtefasten
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Suppenfasten
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Basenfasten
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Fasten mit Enzymen und Vitalstoffen
Je nach Konstitutionstyp wird die passende Form gewählt, begleitet von Bewegung und fachkundiger Anleitung.
Mehr als Korsika: Fastenwandern weltweit
Wenn auf Korsika der Winter kommt, bietet André Restau Fastenwanderwochen in südlicheren Regionen an – etwa auf den Kanaren (La Palma, Lanzarote, Teneriffa). Das Highlight 2017: Früchtefasten auf der Karibikinsel Guadeloupe – eine Kombination aus exotischer Landschaft, tropischen Früchten und Fastenkultur.
Fastenwandern ist kein Verzicht, sondern Gewinn: Leichtigkeit, Klarheit, Energie. Auf Korsika verbinden sich Natur, Bewegung und bewusste Ernährung zu einem besonderen Erlebnis, das weit über die Woche hinaus wirkt. Viele nehmen neue Routinen, Erkenntnisse und Inspirationen mit in ihren Alltag. (welawonda)
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FAQs
1. Warum wird Fasten mit Wandern kombiniert?
Beim Fasten schaltet der Körper in den sogenannten „Ketose-Modus“ und gewinnt Energie aus Fettreserven. Bewegung wie Wandern unterstützt diese Umstellung: Muskeln bleiben aktiv, Kreislauf stabil, und durch die tiefere Atmung wird die Sauerstoffversorgung verbessert. Das beugt Kreislaufschwäche vor und steigert das Wohlbefinden.
2. Was passiert im Körper während einer Fastenwoche?
Nach 24–36 Stunden leert sich der Glykogenspeicher, danach greift der Körper auf Fettreserven zurück. Die Verdauungsorgane werden entlastet, und Energie steht für Reparatur- und Regenerationsprozesse zur Verfügung. Viele berichten über mehr Klarheit, leichte Stimmung und ein verbessertes Körpergefühl.
3. Ist Fastenwandern für jeden geeignet?
Fasten ist für gesunde Erwachsene meist gut möglich. Wer Vorerkrankungen hat, sollte sich vorher ärztlich beraten lassen. Gerade für Einsteiger erleichtert die Kombination mit Bewegung in einer Gruppe den Einstieg erheblich.
4. Warum ist die Fastenbegleitung so wichtig?
Fasten erfordert Wissen über richtige Vorbereitung, die Fastenphase selbst und das behutsame Fastenbrechen. Unter fachkundiger Anleitung wird der Prozess sicherer, angenehmer und nachhaltiger. Fehler wie zu schnelles Fastenbrechen oder Überlastung beim Wandern werden so vermieden.
5. Wie geht es nach dem Fasten weiter?
Der wichtigste Teil ist die Aufbauphase. Über drei bis fünf Tage wird die Ernährung langsam wieder auf feste Kost umgestellt. Wer hier achtsam bleibt und einfache, natürliche Lebensmittel bevorzugt, profitiert langfristig: Viele Teilnehmer nehmen neue Routinen mit in ihren Alltag.
6. Warum eignet sich Korsika besonders fürs Fastenwandern?
Die Insel bietet eine Kombination aus mildem Klima, mediterraner Vegetation und abwechslungsreichen Wanderwegen. Quellen und kleine Dörfer entlang der Strecken bieten ideale Rastpunkte. Dazu kommt die inspirierende Mischung aus Bergen und Meer – perfekt für innere wie äußere Erneuerung.
Für mich war das ein perfektes Fastenkonzept, das für jeden geeignet ist, der etwas für seine Gesundheit tun will. Ich war bereits 2012 und 2015 dort. Es war jedesmal eine sehr sinnvolle und interessante Urlaubswoche – dank eines sehr kompetenten und angenehmen Fastenleiters. Sehr wertvoll und sogar spannend waren auch die Informationen die ich dort zu Spiritualität und Energiearbeit bekommen konnte.
Nach einer Woche Fastenwandern auf Korsika fühlte ich mich wunderbar erholt. Das lag nicht nur am Fasten (Buchingerfasten), sondern auch an den morgendlichen Übungen am Meer (Yi Jin Jing oder so ähnlich 🙂 ) sowie den täglichen abwechslungsreichen Wanderungen in verschiedenen gegenden der Insel, in herrlicher Natur. Das schöne Ambiente in der Anlage, die nette Fastengruppe mit nur (idealerweise) 8 Teilnehmerinnen und den sehr sympathischen, engagierten und kompetenten Fastenwanderleiter haben ebenfalls dazu beigetragen. Selbst den 3 Erstfasterinnen fiel es sehr leicht, was auch dem Umstand zu verdanken war dass sie typgerecht Fasten konnten.